Bereits sieben Prozent der Autofahrer zeichnen Daten zum Fahrverhalten auf

Mithilfe von Telematik können Autofahrer Daten zu ihrem Fahrverhalten aufzeichnen, beispielsweise die zurückgelegten Kilometer, das Fahrtempo und das Bremsverhalten. Immerhin sieben Prozent der Kfz-Halter in Deutschland nutzen bereits solche Dienste.

Dies zeigt die repräsentative Studie “Telematik-Services aus der Sicht des Fahrzeughalters” der hnw consulting. Für Autohersteller und Versicherer steckt in der Telematik viel Potenzial, um das beide Seiten ringen werden. Aus Sicht der Autofahrer sind die Hauptgründe für deren Einsatz das gesteigerte Sicherheitsgefühl, die Neugier auf innovative Technik sowie die Aussicht auf eine reduzierte Versicherungsprämie. Wobei hier die Erwartungen nicht zu hoch gesteckt werden sollen. Beispeilsweise fünf Prozent Ersparnis bei 400 Euro Prämie sind gerade mal 20 Euro weniger – und diese Ersparnis entsteht nur bei entsprechendem Fahrverhalten wie behutsamem Beschleunigen und Bremsen. Allerdings: Nur Wenige Versicherer in Deutschland bieten derzeit individualisierte Tarife für Autofahrer an, die auf Telematik-Services basieren.

Die Höhe des Beitragssatzes ist also von der Fahrweise abhängig. Nur wer vorschriftsmäßig und sicher fährt, darf Einsparungen erwarten. Ein schnelles Durchstarten, um noch bei Grün über die Kreuzung zu huschen, kann dabei schnell bereits verdiente Pluspunkte wieder zunichte machen.

Zur Nachvollziehbarkeit des Fahrverhaltens muss ein Zusatzgerät im Auto installiert werden. Anhand der gesammelten Daten vergibt der Versicherer Punkte. Mithilfe des Punktesystems errechnet er anschließend die Höhe der individuellen Versicherungsprämie.

Die dafür nötige Technik ist in vielen Ländern schon weit verbreitet, etwa in den USA, Großbritannien und Irland. Und sie zeigt Wirkung – allerdings vor dem Hintergrund genereller Tempolimits, die es in Deutschland nicht gibt: Die Unfallzahlen gingen bei Telematikanwendern um bis zu 40 Prozent zurück, damit sanken auch die Kosten für die Versicherer. Den meisten Fahrzeughaltern in Deutschland sind diese Services noch fremd. Dennoch nutzen laut der Studie bereits sieben Prozent in ihrem Auto entsprechende Kontrollgeräte.

Die Neugier auf moderne Informationstechnik und das Interesse daran, sein eigenes Fahrverhalten zu analysieren, spielt beim Einsatz von Telematik eine große Rolle. 55 Prozent der deutschen Pkw-Fahrer, die bereits solche Dienste nutzen, tun dies schlicht aus Interesse an der Technik und den gewonnenen Informationen. 45 Prozent nennen zudem die reduzierte Versicherungsprämie als Grund. In Unternehmen spielt die Technik bislang fast keine Rolle: Nur acht Prozent der Telematiknutzer gaben an, dass die Geräte auf Wunsch ihres Arbeitgebers im Auto installiert wurden.

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