Kfz-Versicherungen: Änderungen in Typ- und Regionalklassen

In Deutschland gibt’s über 400 Zulassungsbezirke und rund 24.000 verschiedene Fahrzeugtypen. Jedes Jahr werden diese Regional- und Typklassen neu berechnet – und das kann sich dann auf den Kfz-Versicherungs-Beitrag auswirken. Im ungünstigsten Fall müssen Fahrzeughalter bis zu 310 Euro pro Jahr mehr bezahlen, wenn ihr Fahrzeug von der diesjährigen Umstufung bei den Regional- und Typklassen betroffen ist.

Regionalklassen sind davon abhängig, wo das Auto angemeldet ist. Sie richten sich nach dem Schadenverlauf in den verschiedenen Zulassungsbezirken. Der ist nämlich sehr unterschiedlich. Die Typklasse heißt: Welches Auto wird gefahren? Die Fahrzeugmodelle werden je nach ihrer Schadenbilanz in unterschiedliche Typklassen zusammengefasst. Beides wird auf Grundlage der aktuellen Zahlen jedes Jahr neu berechnet.

Für die meisten Autofahrer ändert sich in der Regionalklasse oft nichts. Die Regionalklassen in der Kfz-Haftpflichtversicherung ändern sich 2014 für rund 33 Prozent der zugelassenen Fahrzeuge. In der Regel berechnen die Versicherer die Kfz-Prämie jedoch nach der Postleitzahl des Halters.

Das führt dazu, dass sich die Prämienhöhe für einen Versicherten beispielsweise innerhalb einer langen Straße mit mehreren Postleitzahlbereichen stark unterscheiden kann – am Beispiel der Dachauer Straße in München um bis zu 119 Euro jährlich. In Berlin beträgt die Differenz auf der Landsberger Allee bis zu 88 Euro, in Hamburg (Elbchaussee) bis zu 62 Euro.

In der Vollkaskoversicherung ändert sich die Regionalklasse für knapp 19 Prozent der Fahrzeuge. Am wenigsten bezahlen Autobesitzer in Schaumburg (Niedersachsen) für ihre Vollkaskoversicherung. Das bayerische Ostallgäu ist, wie schon im Vorjahr, sowohl in der Voll- als auch in der Teilkaskoversicherung der teuerste Zulassungsbezirk. Am wenigsten kostet die Teilkasko 2014 in der Region Münster/Westfalen (Nordrhein-Westfalen). In der Kaskoversicherung ändert sich für vier von fünf Autofahrer aber eher gar nichts.

Die Typ- und Regionalklassen sind nur zwei von zahlreichen Tarifmerkmalen, die letztlich die Höhe des Versicherungsbeitrages beeinflussen. Letztlich kommt es auch darauf an, was man für ein Auto hat, wie viele Kilometer man damit jedes Jahr fährt, wie lange man unfallfrei geblieben ist und viele andere Dinge mehr.

Übrigens: Das Gefühl täuscht: Wenn wir uns die Entwicklung des Durchschnittbeitrages in der Autoversicherung ansehen, stellen wir fest, dass das Niveau des Beitrages immer noch niedriger ist als in den 90er Jahren. Konkret heißt das: 1990 bezahlte man im Durchschnitt für eine Kfz-Haftpflichtversicherung rund 269 Euro – im Jahr 2012 zahlte man 219 Euro, also 50 Euro weniger.

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