Nicht einmal jeder zweite Deutsche kennt den Pflege-Bahr

Nur 47 Prozent der Bundesbürger ist bekannt, dass der Gesetzgeber zum 1. Januar 2013 eine staatlich geförderte, private Pflegezusatzversicherung eingeführt hat. Doch auch unabhängig vom so genannten Pflege-Bahr ist die Verunsicherung in der Bevölkerung groß: 70 Prozent der Deutschen räumten in einer repräsentativen Umfrage ein, nicht zu wissen, ob sie für den Fall der Pflegebedürftigkeit ausreichend abgesichert sind.

Grundsätzlich ist der großen Mehrheit der Deutschen bewusst, dass sie für den Pflegefall auch privat vorsorgen sollten: Nur jeder Fünfte vertraut heute noch al lein auf die Leistungen des Staates. Die große Mehrheit von 78 Prozent ist dagegen der Ansicht, die gesetzliche Pflegeversicherung decke die Kosten der Pflege nicht ab. Besonders wenn sich die Pflegesituation über einen langen Zeitraum hinzieht, können die Kosten zu einer großen Belastung werden. Entsprechend haben drei Viertel der Deutschen Angst, dass eine dauerhafte Pflege im Heim sie finanziell überfordern könnte.

Während die Notwendigkeit, eigenverantwortlich private Vorsorge zu treffen, inzwischen allgemein anerkannt ist, sind viele Bundesbürger beim Abschluss einer privaten Pflegezusatzversicherung noch zurückhaltend. So hält trotz der großen Ängste jeder Dritte eine solche Zusatzabsicherung für nicht wichtig. Ein möglicher Grund: Viele Menschen wissen nicht genug über die bestehend en Möglichkeiten, sich für den Pflegefall abzusichern. 60 Prozent der von der SDK Befragten gaben an, sie fühlten sich darüber schlecht informiert.

Wunsch nach Pflege zu Hause

Noch immer vertraut eine große Mehrheit der Deutschen darauf, dass sich im Pflegefall die eigene Familie um sie kümmern wird. Auffallend ist auch der Wunsch der meisten Menschen in Deutschland, zuhause gepflegt zu werden: 80 Prozent würden am liebsten die eigene Wohnung nicht verlassen. Dennoch ist vielen Menschen klar, dass die Belastungen pflegende Angehörige überfordern können: Mehr als zwei Drittel der Bundesbürger wollen es ihnen daher nicht zumuten, sie über eine längeren Zeitraum zu Hause zu pflegen.

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